Lebensraum Totholz

Habt ihr schon ein­mal im Wald oder am Wald-Rand „tote“ Baum­stäm­me gese­hen? Dies sind Äste oder ande­re Baum-Tei­le, an denen kei­ne Trie­be oder Blät­ter mehr wach­sen. Manch­mal sind es sogar kom­plet­te Bäu­me. Trotz­dem sind sie immer noch sehr wich­tig. Totes Holz ist näm­lich Lebens­raum vie­ler Lebe­we­sen wie Käfer, Pil­ze oder Moo­se und ein Nähr­stoff-Lie­fe­rant für den Boden. Es spei­chert viel Feuch­tig­keit und wirkt dadurch gera­de an hei­ßen Som­mer­ta­gen küh­lend auf die Tie­re und Pflan­zen. Vögel kön­nen dort genau­so Unter­schlupf fin­den wie Fle­der­mäu­se oder Eidech­sen. Abge­stor­be­nes Holz ist die Lebens­grund­la­ge für zahl­rei­che Arten. Über tau­send Käfer­ar­ten füh­len sich hier zuhau­se. Stirbt ein Baum ab, zie­hen schnell neue Bewoh­ner ein. In den Tot­holz­mas­sen ver­ber­gen sich noch immer gro­ße Nähr­stoff­men­gen zum Bei­spiel Stär­ke, Zucker oder Eiwei­ße. Käfer, Asseln oder Pil­ze zer­set­zen das Tot­holz und geben unter ande­rem durch ihre Aus­schei­dun­gen die Nähr­stof­fe an den Boden zurück – wo wie­der neue Bäu­me wach­sen kön­nen. Das geht nicht über Nacht, son­dern dau­ert vie­le Jah­re. So ent­steht ein natür­li­cher Kreis­lauf. Ein schö­ne­res Wort ist dar­um „Bio­top­holz“. In Wirt­schafts­wäl­dern, in denen vie­le Bäu­me zur Holz-Ver­ar­bei­tung gefällt wer­den, gibt es wenig Tot­holz. Dadurch sind dort die Popu­la­tio­nen vie­ler Arten stark zurück­ge­gan­gen. In unge­nutz­ten, natur­be­las­se­nen Wäl­dern ist dies zum Glück anders. Auch ihr könnt zuhau­se im Gar­ten eine Tot­holz-Ecke mit abge­stor­be­nem Holz anle­gen. Wich­tig ist, dass es dort wirk­lich über Jah­re hin­weg lie­gen blei­ben darf.