Vogelsberghecken schützen die Flur
Am Feldrand: Seit Jahrhunderten haben die Bauern Steine von den Äckern, gelesen’ und an deren Rändern abgelegt – sie tun es immer noch.
Die Steine verwittern langsam. Laub vermodert in den Zwischenräumen, Vögel, Kleingetier, der Wind trägt Samen hinzu – Hecken wuchern bald über dem Geröll – Vogelsberghecken. Hecken schützen die Landschaft vor Erosion. Gerade an den Hanglagen der Täler ist das wichtig. Hecken schützen vor Wind und Sturm und damit vor Austrocknung der Böden. Übrigens: Je kleiner die Parzellen waren und sind, desto dichter stehen auch heute noch die Hecken.
Übrigens: Einen guten Überblick über den Heckenbewuchs im Vogelsberg erhält man im Winter, wenn der Schnee den Verlauf der Heckenzeilen klar ‚herausgearbeitet’ hat.
Von Vogelbeeren und Schlehen
Wenn die ersten Himbeeren in den Hecken reifen, blühen die Brombeeren noch und bringen erste Fruchtansätze. Sind die Brombeeren reif, ist es bald Herbst und es dauert nicht mehr lange, bis auch die Früchte des ‚schwarzen Holunders’ genießbar sind – für Menschen und für Vögel. Von den Vogelbeeren, Hagebutten, Mehlbeeren, Schlehen und den Früchten des wilden Schneeballs ernähren sich mehr als 60 Vogelarten.
Von den Vogelsbergern wird berichtet, dass sie im 19. Jahrhundert nach späten Frostperioden saure Schlehen statt Kirschen als Wintervorrat einwecken mussten.
Eine Heckenart ist im Vogelsberg selten geworden, die der Wacholderhecken, und entsprechend selten sind frische Wacholderbeeren, direkt von den Sträuchern geerntet.