Sind euch schon einmal große Steinhaufen am Rand von Feldern und Wiesen aufgefallen?
Die Entstehung solcher Steinhaufen ist historisch bedingt. Ohne die Landwirtschaft gäbe es sie nicht.
Oft haben Landwirte sie aufgeschichtet. Sie finden die Steine in ihren Äckern. In unseren eiszeitlich geprägten Böden verbergen sich Unmengen von Steinen jeder Größenordnung. Diese werden durch das Pflügen und die Bodenerosion zu Tage gefördert. Die Brocken können die landwirtschaftlichen Maschinen schädigen und sind ein Hindernis für die
Bewirtschaftung der Felder.
Also lesen die Landwirte die Steine auf und legen sie an Sammelstellen ab. Dort sind sie aus dem Weg und stören niemanden. Im Gegenteil: Vielen Lebewesen sind sie sogar sehr willkommen! Die Steine speichern tagsüber die Wärme der Sonne und geben diese nachts wieder ab.
Ein Lesesteinhaufen bietet daher wärmeliebenden Tieren ein Zuhause und Versteck. Dazu gehören unter anderem Zauneidechsen, Blindschleichen, Wiesel, Spinnen, Käfer oder Wildbienen. Lesesteinhaufen sind ein wichtiger Teil der Strukturvielfalt. Das bedeutet verschiedene, abwechslungsreiche und möglichst natürliche Lebensräume für Tiere und
Pflanzen. Im Winter bieten Lesesteinhaufen außerdem einen frostfreien und trockenen Unterschlupf.
So legt ihr euren eigenen Lesesteinhaufen an:
→ Wählt einen Standort, wo der Haufen niemanden stört. Er sollte sonnig und windgeschützt sein
→ Grabt eine Grube (etwa 40 bis 80 Zentimeter tief). Die Erde könnt ihr an einer Seite aufschichten und bepflanzen
→ Füllt eine Schicht Sand-Kies-Gemisch ein
→ Darüber schichtet ihr verschieden große Natursteine (auf Zwischenräume achten). Diese bekommt ihr zum Beispiel direkt von Bauer oder aus einer Kiesgrube
→ Wenn ihr möchtet, könnt ihr einige Kräuter oder Steinpflanzen dazu setzen