Feldatal, Kestrich (hso). Grundlagen des Flurbereinigungsverfahrens von Windhausen zuzüglich von angrenzenden Flächen in Richtung Kestrich ist die Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum. Dazu gehören zu einem großen Teil die Sicherung der Kulturlandschaft u.a. die Erhaltung von schützenswerten Landschaften und Landschaftsteilen. Weiterhin die Sicherung der Funktionsfähigkeit der Dörfer. Bei Flurbereinigungsverfahren nach neuzeitlichen Gesichtspunkten geht es nicht nur um Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen, sondern darüber hinaus auch um die nachhaltige Entwicklung ländlicher Gebiete. Weiterhin auch um die Auflösung von konkurrierenden Nutzungsansprüchen zwischen Landwirtschaft, Naturschutz, Siedlung und Verkehr. Diese sind heute mehr denn je notwendig um ländliche Räume zukunftsfähiger und nachhaltiger zu gestalten. Diesen Aufgaben stellte sich auch die Gemeindevertretung von Feldatal seit Anfang 2003 und startete mit einer Informations- und Aufklärungsversammlung zur Durchführung und Umstellung des neuen Flurbereinigungsverfahrens. Es folgte im September 2003 die Einrichtung einer Projektgruppe zur Erarbeitung der Neugestaltungsplanung. Maßgeblich daran beteiligt waren u.a. Dipl. Gartenbauingenieurin Kerstin Wahl aus Groß-Felda und auch Hubert Klaus aus Kestrich, die sich besonders dem Projekt zur Neuanlage eines Baumlehrpfades widmeten. Dieser entsteht nun zwischen Windhausen und Kestrich mit dem Einstieg gegenüber des Kestricher Friedhofes. Zur Erhöhung der Strukturvielfalt in der Gemarkung generell und besonders auf dem genannten Teilstück sollen die vorhandenen Heckenzüge und die Strukturvielfalt der Gemarkung durch Ergänzungspflanzungen gesichert werden. Solche Pflanzungen, besonders die Neuanlage eines Baum- und Naturlehrpfades wurden bereits im Herbst/Winter 2020/21 vorgenommen. Hier wurde besonders auf die Artenvielfalt bei den Bäumen geachtet. Bei jedem Baum und Strauch handelt es sich um eine andere Art. Insgesamt wurde über 50 Bäume und Sträucher verpflanzt. Zur Verwendung kamen Apfel‑, Kirschen- und Birnenhochstämme, Hochstammsorten wie Kastanie, Hängeblutbuche und Walnuss und auch weitere Sorten wie Mispel, Blutpflaume, Wacholder, Haselnuss und schwarzer Holunder. Mit einem Aufruf Anfang Dezember 2020 hatte Bürgermeister Leopold Bach die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen sich an der Gestaltung des Projektes Baum- und Naturlehrpfad mit Ideen und tatkräftiger Beteiligungen einzubringen. Aktuell nimmt das Projekt richtig Fahrt auf. Überall sieht man fleißige Helferinnen und Helfer werkeln. So ist eine Feldholzinsel am Entstehen. Das gilt auch den Aufbau einer Trockenmauer. Mediengestalter Manuel Günzel aus Feldatal hat aktuell neun Schautafeln zu unterschiedlichsten naturkundlichen Themen in Arbeit und fast fertiggestellt. Diese sind mit einem QR-Code versehen von wo man auf die Web-Site der Gemeinde Feldatal gelangt. Thomas Stockmann aus Windhausen hat die dazugehörenden Befestigungshäuschen gebaut. Rudi Falk steuert der Aktion zehn Nistkästen für die unterschiedlichsten Vogelarten bei und überall wurden Blühstreifen hergerichtet. Im Rahmen des Insektenschutzprogrammes des Vogelsbergkreises sollen nun in den nächsten Tagen 3000 qm eingesät werden. Sitzgruppen und „Outdoor Relaxliegen“ finden nun in Kürze ihren Weg ins Freie und laden die Spaziergänger zur Rast und Entspannung ein. Auch der Bau einer Schutzhütte sei geplant, ist aus dem Rathaus zu hören. In der vergangenen Woche wurde nun ein großes Insektenhotel aufgestellt und wartet neben einem Blühstreifen auf seine ersten Besucher. Bernd Klaus aus Kestrich ist der Erbauer. In Rund 50 Stunden hat er in den Räumen der Schreinerei Künstler die Holzteile gesägt, gehobelt, verleimt und verschraubt. In den einzelnen „Hotelzimmern“ befindet sich verwittertes Holz, Moos, Schilf und viele weitere Materialien und laden die unterschiedlichsten Insekten zum Besuch und zum Verweilen ein. Der Erbauer, eingefleischter Eintracht Frankfurt Fan“ verewigte sich in einem Zimmer mit einer „Eintracht Plakette“ Somit dürfte jeder eingefleischte Feldataler wissen wer der Erbauer ist. Bürgermeister Leopold Bach bedankte sich mit Hubert Klaus aus Kestrich bei Bernd Klaus für dessen Einsatz für das Projekt. Er sehe in dem Projekt für die Gemeinde eine Menge Potenzial und denkt auch dabei schon in die nächste Zukunft. Z.B. geführte naturkundliche Wanderungen, ein familiengerechter Rundwanderweg und Vieles mehr sind aktuell zum Greifen nah.